Untermainkai 14, 60311 Frankfurt am Main
Untermainkai 14,
60311 Frankfurt am Main
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Das Jüdische Museum

Das Jüdische Museum ist in dem ehemaligen großbürgerlichen Wohnhaus der Familie Rothschild sowie einem der Nachbargebäude Am Untermainkai 14-15 untergebracht. Der Stadtbaumeister Johann F. Chr. Hess errichtet die beiden Gebäude 1820/21 im klassizistischen Stil.1 Nachdem Mayer Carl von Rothschild das Haus 1846 erworben hat, lässt er es von dem Architekten Friedrich Rumpf vergrößern und mit einem repräsentativ-herrschaftlichen Interieur ausstatten. Rumpf prägt mit seinem Dekor „Le goût Rothschild“, den Rothschild-Geschmack, der noch heute einen Teil der Räumlichkeiten bestimmt. 1895 wird in dem Haus Nummer 15 die „Freiherrlich Carl von Rothschild'sche öffentliche Bibliothek“ eingerichtet und 1906 um das Nachbargebäude erweitert. 1928 übernimmt die Stadt Frankfurt die Bibliothek und nutzt diese bis in die Nachkriegszeit hinein. Zeitweise dienten die Räumlichkeiten auch als Dependance des Historischen Museums. 1980 beschließt die Stadtverordnetenversammlung die Einrichtung eines Jüdischen Museums in Frankfurt und beauftragt den Architekten Ante Josip von Kostelac mit den Umbau- und Sanierungsmaßnahmen. Eröffnet wird das erste Jüdische Museum Deutschlands am 9. November 1988 in Gedenken an 50 Jahre Novemberpogrom von dem Gründungsdirektor Georg Heuberger. Die Dauerausstellung dokumentiert in vielfältiger Weise das Judentum und dessen Geschichte in Frankfurt, zudem finden Wechselausstellungen zu aktuellen jüdischen Themen und Personen statt.
  1. Heuberger, Georg; Wachten, Johannes (1997): Jüdisches Museum, Frankfurt am Main. München; New York: Prestel, S. 7f.