1984 beschließt die Stadt Frankfurt am Main auf dem Gebiet des ehemaligen jüdischen Viertels ein neues Stadtwerkezentrum zu bauen.1 An der Rückseite des Gebäudekomplexes, zwischen Battonn- und Rechneigrabenstraße, wird 1996 nach einem Entwurf des Architektenbüros Hirsch, Lorch und Wandel eine Gedenkstätte für die Opfer des Holocaust errichtet. Ein zentral gelegener 5 x 5 m hoher Steinkubus, aufgeschichtet aus Überresten der Judengasse sowie ein 60 Bäume umfassender Platanenhain gliedern den 4500 qm großen Platz. Der Bodenbelag besteht aus Basaltschotter, wobei ein Teil des Grundrisses der zerstörten Börneplatz-Synagoge durch eine mit einem Edelstahlband eingefasste Gussasphaltfläche markiert wird.2 Im Norden des Platzes schließt sich der Alte Jüdische Friedhof an, aus dessen 286 m langer Umfassungsmauer annähernd 11.915 kleine Stahlblöcke hervorragen.3 Name, Geburts- und Todestag wie auch Deportationsort sind Druckstöcken gleich plastisch herausgearbeitet. Dokumentiert werden alle Frankfurter Juden, die zwischen 1933 und 1945 deportiert und ermordet wurden. 2010 wird durch die Anbringung neuer Namensblöcke eine zweite alphabetische Anordnung notwenig.
Eine seit 1946 existierende schwarze Granittafel, angebracht auf der rückwärtigen Hauswand des Museums, erinnert an die Zerstörung der Synagoge am Börneplatz währends des Novemberpogroms 1938. Die unterschiedlichen Namensgebungen des Platzes zeigen 5 hintereinander aufgestellte Straßenschilder zur Rechneigrabenstraße hin.
Die Gedenkstätte Börneplatz
- Jüdisches Leben in Frankfurt am Main(1999). Hg. vom Presse- und Informationsamt der Stadt Frankfurt am Main. Frankfurt am Main, S. 41.
- Meier-Ude, Klaus; Senger, Valentin (2004): Die jüdischen Friedhöfe in Frankfurt am Main. Frankfurt am Main: Fachhochschulverlag Frankfurt, S. 23.
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Mutter, Anna (2006): Gedenkstätte Börneplatz. 961 kleine Namenstafeln. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 05.09.2006. Online verfügbar unter
http://www.faz.net/artikel/C30214/gedenkstaette-boerneplatz-961-kleine-namenstafeln-30034842.html . Zuletzt geprüft am 30.11.2011;
Ludwig, Astrid (2010): Gedenken an den Holocaust. Der kleine Albert. In: Frankfurter Rundschau, 26.01.2010. Online verfügbar unter http://www.fr-online.de/rhein-main/der-kleine-albert/-/1472796/3197384/-/index.html . Zuletzt geprüft am 30.11.2011.